Schützenverein Maxhafen 1913.e.V.

Vereinsgeschichte Schützenvereins Maxhafen 1913 e.V.

Hier ein Bericht aus der Festschrift vom 100 Jährigen Jubiläum (2013)


Am 25.05.1913 fand die erste Generalversammlung des Schützenvereins Maxhafen statt. Damit erfolgte gleichzeitig die Gründung des Vereins. Der erste Vorsitzende des Vereins war Lois Ströning. Neben ihm zählten u. a. Ernst Niehues, Johann Lohaus, Johann Feldkamp, Adolf Heim, August Termühlen, Ludwig Fernströning und Fritz Fabry zu den Gründungsmit-gliedern. Der Mitgliedsbeitrag im Jahr 1913 wurde auf eine Mark festgesetzt und musste in vierteljährlichen Raten gezahlt werden (§ 8 der Vereins-„Statuten“). 

Das erste „Festlokal befand sich beim Wirt Engelbert Pelster in Maxhafen“ (§ 14). Im Rahmen der Generalversammlung wurde beschlossen, dass das erste Schützenfest am 8. und 9. Juni 1913 stattfinden sollte – also vier Wochen nach Pfingsten an einem Sonntag und Montag. Der erste Oberst des Vereins war Ernst Niehues. Laut der damaligen Schießordnung wurden für jeden Schuss 20 Pfennig erhoben. Wer nicht schießen wollte, der zahlte für jeden Schuss, den er vorübergehen ließ, 10 Pfennig in die Vereinskasse. 

Im Gründungsjahr bestand der Verein bereits aus 90 Mitgliedern, die auch überwiegend am Schützenfest 1913 teilnahmen. Erster König des Schützenvereins Maxhafen wurde Bernhard Elschen. Zu seiner Königin erkor er Maria Altenrenger. 

Das zweite Schützenfest wurde im Jahr 1914 am Pfingstmontag und dem darauffolgenden Dienstag (1. und 2. Juni 1914) gefeiert. Bei diesem Schützenfest konnte auch erstmals die neue vereinseigene Fahne präsentiert werden. Der erste Weltkrieg (1914 bis 1918) mit seinen furchtbaren Folgen brachte dem Schützenverein und der damit verbundenen Geselligkeit vorübergehend ein jähes Ende. 

Erst nach dem Überwinden der Kriegsfolgen strebte man das Wiederaufleben des Schützenwesens an. 1921 wurde folglich das erste Schützenfest nach dem ersten Weltkrieg gefeiert. Es war somit das dritte Schützenfest in der Vereinsgeschichte. 1922 wurde Johann Lohaus zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt. 1926 konnte das erste Schützenfest bei Fabry gefeiert werden. Die Stange wurde auf dem Grundstück Fabry - gegenüber dem Niehues‛schen Behelfsheim – am Schrotdamm aufgestellt. Mitten in den Vorbereitungen zum Schützenfest 1927 verstarb am 30. Mai die Vereinswirtin Agnes Fabry. Das Schützenfest wurde aus diesem Grund auch abgesagt.

 Das 25jährige Bestehen des Schützenvereins wurde am 05.06.1938 gefeiert. Unter den Klängen der Militärkapelle Rheine marschierten die Schützen zunächst zum Ehrenmal und anschließend zum Festsaal. Nach dem Ausholen der auswärtigen Vereine hielt der Unterkreisführer Herr Tüte eine Rede. Er betonte u. a., dass die Schützenvereine den Schießsport besser pflegen müssten. Jubelkönig wurde schließlich Josef Werning und Jubelkönigin wurde folglich Anna Werning. Am 04.09.1938 war der „Opfertag des Deutschen Sports“ und im Rahmen dessen wurde ein Schießen durchgeführt. Dabei haben die Teilnehmer aus Maxhafen allerdings so schlecht geschossen, dass ihnen Strafen angedroht wurden. 1939 nahm daher der Vereinsschießwart in der Gauschießschule in Dortmund an einem Lehrgang teil. August Hölscher hat vermutlich davon profitiert – schließlich wurde er 1939 König. Dieses Schützenfest war jedoch für einige Jahre das letzte, da der Zweite Weltkrieg (1939 bis 1945) ausbrach. 

Die erste Versammlung nach dem zweiten Weltkrieg fand am 24.08.1947 statt und der Verein wurde dadurch wiederbelebt. Erster Vorsitzender war zu dieser Zeit Wilhelm Niehues. Von dieser Versammlung bis zum Schützenfest 1948 hat sich die Mitgliederzahl von 52 auf 127 erhöht. Am 13. und 14. Juni 1948 fand das erste Schützenfest nach dem Krieg statt. Bernhard Fernströning vertrat den alten König August Hölscher, der im Krieg verstorben war. Da viele eigene Gegenstände verloren waren, mussten wichtige Uniformteile gegen zwei Liter Schnaps vom Schützenverein Rothenberge geliehen werden. Der alte Platz für die Vogelstange stand nicht mehr zur Verfügung; deshalb wurde diese nördlich der Eisenbahn am Düsterbach im Busch des Schützenbruders Kiewe nahe der Bahnunterführung aufgestellt. Das Vogelschießen erfolgte mit einer Armbrust, die von Josef und Engelbert Höffer zur Verfügung gestellt wurde. Der Vogel war aus Torf und hielt trotz der niedrigen Stange lange den Schüssen stand. Bernhard Frohoff zerlegte letztendlich den Vogel und wurde somit neuer König. Mit dieser Armbrust wurde zunächst nach dem zweiten Weltkrieg geschossen. 

Erstmalig wurde der Vogel auf dem Schützenfest 1951 mit zwei Jagdflinten, die von Herrn Paßlick zur Verfügung gestellt wurden, abgeschossen. Heinrich Schoo kam mit diesen Gewehren wohl gut klar, denn er wurde in diesem Jahr neuer Schützenkönig. Die Vereinsfahne wurde 1951/1952 erneuert. 1953 spielte zum ersten Mal die Musikkapelle Willi Kadell aus Neuenkirchen auf und erfreute die Schützengesellschaft mit guter Musik. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 23.10.1960 wurde beschlossen, ein Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten in Maxhafen zu errichten. Zum Jubelfest 20 1963 wurde das Ehrenmal dann auch fertiggestellt, das im Rahmen des Festes von Pfarrer Havermann eingeweiht wurde. Das 50jährige Vereinsbestehen wurde 1963 ausgiebig gefeiert. Dabei gab es erstmals ein Kaiserschießen. Der erste Kaiser der Vereinsgeschichte wurde Alfons Niehoff. Das Kaiserschießen findet seitdem in der Regel alle fünf Jahre statt. Jubelkönig wurde in diesem Jahr August Kappelhoff. 1964 fand zum ersten Mal das Kaffeetrinken der Witwen und Alleinstehenden des Vereins bei Fabry statt.

 Auf den Versammlungen 1964/1965 wurde beschlossen, dass der Verein in den Wintermonaten zukünftig Preisknobeln, Preisskat und Winterfeste veranstaltet. Als 1967 der Verkehr auf der Bundesstraße (B 70) immer mehr zunahm, wurden die Pferdeposten abgeschafft. Die Ära des Vogelschießens in Kiewes Busch am Düsterbach fand 1968 ein Ende. Zum letzten Mal an dieser Stelle errang Heinz Wissing die Köngiswürde. Auf der außerordentlichen Versammlung am 25.08.1968 wurde die Anschaffung einer neuen Vogelstange mit Kugelfang beschlossen.

Für die Einführung eines „Dritten Tages“ und damit für eine Verlängerung des Schützenfestes sprach sich die Generalversammlung am 30.03.1969 aus. Bei dieser Versammlung wurde zudem einstimmig entschieden, dass der Schützenverein Maxhafen ein „eingetragener Verein (e. V.)“ werden soll. Am 14.05.1969 wurde schließlich die Vereinssatzung und die Anmeldung zum Vereinsregister dem Amtsgericht Steinfurt übergeben.

Seit 1969 finden die Feierlichkeiten auf der Wiese von Fabry statt. Dort wurde 1969 auch der neue Schießstand installiert. Der erste König auf dem neuen Platz und der neuen Anlage hieß Werner Husken. Den ersten Silberkönig der Vereinsgeschichte konnte man 1973 hochleben lassen – es war Bernhard Frohoff. Das Schützenfest 1974 brachte ein einschneidende Veränderung: Um Urlaubstage zu sparen, beginnt seither das Schützenfest bereits Pfingstsonntag. 1975 ist der Schützenverein Maxhafen dem „Dachverband der Vereinigten Schützen von Wettringen“ beigetreten. 

Auf der Herbstversammlung am 24.10.1981 wurden zum ersten Mal die Rufe nach einem Zelt laut. Um mehr Platz zu schaffen, stellte man die Tische auf Fabrys Saal anders auf. Es wurde schließlich ein Termin anberaumt, an dem alle Schützenbrüder ihre Meinung dazu äußern konnten. Auf dieser außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26.11.1982 erfolgte die Abstimmung in der Zeltfrage. Die Abstimmung brachte ein eindeutiges Votum: Das Schützenfest sollte zukünftig in einem Zelt mit dem Vereinswirt Paul Fabry gefeiert werden. 1983 wurde folglich zum ersten Mal das Schützenfest in einem Zelt gefeiert. Dieses spiegelte sich auch durch die sehr gute Stimmung wider. Der erste König, der auf dem Zelt feiern durfte, war Hermann Schophuis. 

Das 75jährige Vereinsjubiläum wurde 1988 ausgiebig mit einigen Gastvereinen und vielen Gästen aus nah und fern gefeiert. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein 210 Mitglieder. Jubelkönig wurde Karl-Heinz Menzel und Jubelkaiser wurde Bernhard Rehers. Volle Festwiese in Maxhafen beim Jubelfest 1988 Pfingstsonntag 1989 wurde ein Ruhetag eingelegt, um den Schützenbrüdern die Teilnahme an der Priesterweihe von Clemens Fabry im Dom zu Münster zu ermöglichen. 

Auf breite Zustimmung traf der Vorschlag in der Herbstversammlung 1989, einen Seniorennachmittag mit attraktivem Rahmenprogramm ins Leben zu rufen. In der Generalversammlung am 07.04.1990 schied Clemens Ruthmeyer nach 28 Jahren Vorstandsarbeit aus dem Vorstand aus. Unter anderem war er sieben Jahre (1968 – 1975) Vorsitzender des Vereins. Er wurde im Rahmen dieser Versammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Am 20.05.2008 verstarb Clemens Ruthmeyer im Alter von 82 Jahren. Über die Verlegung der Vorstandswahlen wurde bei der Generalversammlung am 11.04.1992 abgestimmt. Eine knappe Mehrheit sprach sich für die Satzungsänderung aus, so dass seitdem die Vorstandswahlen jeweils im Rahmen der Herbstversammlungen (am dritten Samstag im Oktober) erfolgen.

Beim Schützenfest 1994 wurde feierlich daran erinnert, dass der Verein seit 25 Jahren in der Festwiese bei Fabry feiert. Daher fertigte man einen Rosenbogen mit der Aufschrift „25 Jahre Festwiese“. Die Altersgrenze für die Ehrenmitgliedschaft im Schützenverein Maxhafen wurde bei der Generalversammlung am 30.03.1996 von 60 auf 65 Jahren heraufgesetzt. Mit der Ehrenmitgliedschaft ist u. a. die Tatsache verbunden, dass keine Mitgliedsbeiträge mehr entrichtet werden müssen. 

Seit 1997 gibt es zwei neue Offiziersposten – und zwar den ersten und zweiten Damenoffizier. Diese Posten waren bei der Plätzeversteigerung im Rahmen der Generalversammlung 1997 besonders begehrt. Wilhelm Laubuhr und Norbert Evering hatten beim Wettbieten die Nase vorn und sie waren damit die ersten Damenoffiziere. 

Am 23. November 2003 wurde unser Mitglied Michael Maibaum im Dom zu Münster zum Diakon geweiht. Selbstverständlich war auch hier eine Abordnung des Schützenvereins mit der Fahne dabei. Die Heimatfeier fand eine Woche später in Wettringen statt. Im Jahr 2004 haben die Vereinsmitglieder entschieden, dass die Vorstandsposten Beisitzer und Scheffer spätestens nach vier Jahren durch andere Personen neu zu besetzen sind. Auf diese Weise kommen stetig „frischer Wind“ und neue Ideen in den Vorstand. Aktuell hat der Schützenverein Maxhafen 255 Vereinsmitglieder. Gegenüber dem letzten Jubelfest im Jahr 1988 ist der Verein also um 55 Mitglieder gewachsen. Die vielen Aktivitäten und die Zunahme der Mitglieder zeigen, dass das Vereinsleben intakt und der Verein auch für neue Mitglieder attraktiv ist. Wir gehen davon aus, dass auch in den nächsten 100 Jahren der Verein die guten Traditionen pflegen wird und die Geselligkeit weiterhin wahrt.